Buenos-Aires-La Boca

Argentinien Buenos Aires

Buenos-Aires-La BocaTango im La Boca

Auf einer Reise durch Südamerika lässt man Buenos Aires entweder aus, weil man meint, dass die anderen Sehenswürdigkeiten wichtiger für einen wären, oder man will dort gar nicht mehr weg. Die Hauptstadt des Landes hat Geschichte und aktuelles Flair. Europäische Besucher sind überrascht, wie europäisch diese Metropole ist. Es gibt Viertel, wie in New York, die bestimmten Ethnien zugehören. Es gibt italienische Viertel, deutsche Vierte, asiatische Viertel… Und es gibt die sind aber so was von typisch argentinisch, da will man dann tatsächlich nicht nur für ein Sightseeing bleiben. Da möchte man glatt einwandern. Der Stadtteil La Boca hat eindeutig diese Schlüsselposition.

Buenos Aires Avenida Juli XNationaltheater Buenos AiresHinter dem grünen Parque Lezama verlässt man San Telmo und ist im Stadtteil La Boca (Der Mund).

Am Platz El Caminito beginnt die 100 Meter lange Fußgängerstraße El Caminito und die Straße Magallanes.
Das wohl meist fotografierteste Eckhaus weist nach Links oder Rechts. Rund um diese Ecke brummt förmlich der Bär. Überall stellen Künstler ihre Bilder und Objekte auf der Straße aus.
Musik liegt in der Luft, meist Tango. Touristen stehen unschlüssig vor Restaurants und Cafes, deren Außenrestauration zum Sitzen lockt. Es ist nicht billig dort, und es schmeckt auch nicht unbedingt gut, zumindest zur Rushhour, wenn die Touristen kommen. Am Abend ist es da schon gemütlicher. Dann kommen die Einheimischen und treffen sich dort, trinken einen Mate-Tee oder einen Café mit Alkohol.

Die Akkordeonspieler, bzw. Bandoneonspieler lassen sich Tango Titel zurufen. Man tanzt sogar miteinander. Und so mancher 80jähriger macht den professionellen Tänzen was vor, die tagsüber die Touristen unterhalten.

Buenos Aires Denkmal von General Don Jose De MartinAm Platz El Caminito fotografieren die Touristen auch gerne das Denkmal von General Don Jose De Martin, einem südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfer,
der in Argentinien geboren wurde und Chile und Peru im frühen 19 Jahrhundert in die Unabhängigkeit führte. Zu der Zeit verlief dort, wo das Denkmal jetzt steht ein kleiner Fluss, der in den nahen Riachuelo mündete.
Die Gegend war damals als „Puntin“ bekannt, dem genuesischen Namen für kleine Brücke. Nachdem das Flüsschen trocken gelegt wurde, verlegte man dort Gleise für eine Bahnlinie Im Jahr 1954 legte man die Bahnlinie still und das Viertel verkam zur übelsten Gegend von Buenos Aires.

Buenos Aires kleine FaehreWarum El Caminito heute die Straße der bunten Häuser genannt wird? In dieser üblen Gegend hatten sich die armen Leute angesiedelt und ihre Häuser aus dem Blech abgewrackter Schiffe aufgebaut. Eine unansehnliche, grau-rostige Ansammlung offensichtlicher Armut.
Das störte den Maler Benito Quinquela Martín, der in dem Viertel wohnte, und leitete die Bewohner in den 50iger Jahren an ihre Behausungen mit buntem Schiffslack anzupinseln.
Es gab Reste genug, die allerdings immer nur für Stücke der Blechfassaden reichten. So gelangte La Boca zu seiner Farbenfreude.
Bilder des Malers Benito Quinquela Martíns kann man im Museo de Bellas Artes de La Boca zu bewundern. Das erreicht man in der Avenida Pedro de Mendoza Nr. 1835-1843, gegenüber der alten Stahlbrücke, dort wo die verrosteten Boote auf dem Wasser des Rio Riachuelo festgemacht sind.

Grab von Evita Peron in Buenos AiresNeben der berühmten Tochter der Stadt, Evita Perón kann man dem berühmten Sohn Buenos Aires, dem Fußballer Diego Maradona huldigen. Er spielte zu Beginn seiner Karriere bei den Boca Juniors, im Stadion Bonbonera, was Pralinenschachtel heißt. (keine Anspielung auf Maradonas Übergewicht im Alter)
Apropos, La Boca heißt der Mund. Aus dem Italienischen bekannt als saltimbocca, was ’spring in den Mund‘ bedeutet und Kalbfleischrouladen mit Salbei und Parmaschinken gefüllt sind. Wer jetzt Appetit bekommen hat, auf der Straße Olavarria hinunter, 200 Meter in Richtung Brücke/Puente Nicolas Avellaneda kommt man an die Calle Necochea an der sehr viele einfache italienische Restaurants liegen, jedenfalls mit ausgezeichneter Küche.
Wer allerdings meinem Tipp folgt und an der Ecke El Caminito / Magallanes nach der touristischen Rushhour original Argentinisch erleben, etwas trinken und essen möchte,
den lade ich in das Restaurant La Barrica ein, in dem Eckhaus, direkt um die Ecke ist das Restaurant. Tagsüber Tango Show, Touristenmenüs, durchnummerierte
„Promo“, Chocolate con Churros, Café con Leche, Café Tia Maria y Crema, Capuccino con Whisky, Beer… Rummel, ohne Ende. Am frühen Abend wird es ruhig, es bleiben nur noch die, die sich in La Boca verliebt haben.
Und dann gibt es auch die Gerichte zu Essen, die die Argentinier selber essen würden.

Was isst man so in Buenos Aires?

Natürlich, wie in ganz Argentinien viel Fleisch vom Grill, vom „Asado“. Rind, Hammel, Geflügel. Beilagen sind Bohnen, Salat und Mais in vielerlei Zubereitungsform, als Maiskolben vom Grill oder als Maisbrei in der Tonschale, „Humitas en chala“.
Empanadas sind gefüllte Teigtaschen aus dem gleichen Maisteig, mit denen die Tonschalen umwickelt werden, wo der Maisbrei drin gar gekocht wird. Aber wichtig ist das  Asado, das Gegrillte. Immer ist es auch ein gesellschaftliches Ereignis.
Wiewohl die Grills, die Asado gigantische Ausmaße annehmen können. Über offenen Feuern schwenken auf dem Land für große Gesellschaften Karrenrad große Grillroste mit zentnerweise Fleisch herum.
Im Restaurant La Barrica habe ich einen Salat und ein paar sehr scharfe Teigtaschen mit Huhn gegessen, bevor ich gefragt habe, ob ich mir die Zubereitung meines Steaks anschauen dürfe.
Steak in ArgentinienDie Küche war …unübersichtlich aber blitzsauber. Der beherrschende Part der Küche war eine Grillplatte von 3 Meter Länge. Tagsüber musste hier der Teufel losgewesen sein.
Jetzt zischte mein Steak auf der heißen Platte, wurde bepinselt und bestäubt, gezupft und gedreht, machte kleine Tänze auf dem Metall, veränderte seine Farbe und roch göttlich
Und so schmeckte es auch: Göttlich. Ich weiß nicht, ob es ein Rumpsteak war, ein Filet oder T-bone, es war viel, saftig, zart, kross, heftig! Und, so oft ich versuche, es so bei mir Zuhause zuzubereiten, es gelingt mir nie (vor allem, die sind so klein bei uns, wie man unschwer erkennen kann)
Aber ich versuche weiter, wie man sieht. Aber irgendwann hole ich mir wieder das Original. Und ich werde Argentinien von Nord nach Süd bereisen, um das Optimum an Asado zu genießen. Koste es, was es wolle. Und was sowas kostet, das kann mir hier nachschauen:

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