Stolzes China

Mao

Er ist allgegenwärtig, immer noch der Übervater, der, der die Volksrepublik China erschaffen hat.
1 RENMINBI YUANDabei war dieses Land bereits vor ihm viele Jahrhunderte, bis vor unserer Zeitrechnung ein mächtiges Reich.

Nicht immer von einem Kaiser beherrscht, manchmal war es auch politisch zersplittert, aber immer eine der ganz großen Mächte auf der Erde. Parallel zur Geschichte Ägyptens entwickelten sich tausende von Kilometern ostwärts zur gleichen Zeit Dynastien mit mächtigen Herrschern.

Mao FeuerzeugEingang Verbotene StadtOb die Großmächte voneinander wussten, das wäre interessant. Vielleicht gab es ja bereits Handelsbeziehungen, Händler, die dem einen brachten, was der andere nicht hatte.

Warum haben sich gewisse Errungenschaften verbreitet, waren sowohl in dem einen Reich, wie in dem anderen Reich nahezu gleichzeitig bekannt?

Heute ist es verwunderlich, wie China sich entwickelt, seit der Kommunismus sich in einer abgeschwächten Form dem Kapitalismus angeglichen hat.

China Tradition und Moderne

Datong in Shanxi China Foto Waldemar Heckmann

Man sitzt als Besucher in einem der hochmodernen Reisebusse, steht auf der sechsspurigen Autobahn im Stau und sieht rechts neben sich einen flammneuen Tesla, den es in Europa noch gar nicht auf dem Markt gibt. Und jemand im Bus ruft: „Hier, auf meiner Seite sind zwei von den neuen Tesla!“

China ist in vielem mindestens so weit, wie wir im Westen, besonders in elektronischen Artikeln. Kein Wunder, werden die meisten Komponenten doch in China hergestellt, die es bei uns zu kaufen gibt. Im Hotel möchte man gar nicht aus dem Zimmer, weil man Stunden benötigt, um durch die viele hundert chinesischen TV Programme zu zappen.

Filmaufnahmen zur TV Serie

Filmaufnahmen zur TV Serie in Zhang Bi Ancient Fortress Foto: Rainer Fischer

 

China heute

Und wenn man Glück hat, sieht man genau die Serie, deren Dreh man bei der Besichtigung der Festung Zhangbi Castle am Vormittag live miterleben durfte.

Chinas Menschenmilliarden sind mental gar nicht so weit von uns weg. Jeder versucht irgendwie ein wenig Wohlstand zu erhaschen, freut sich nach der Arbeit auf eine warme Dusche, zieht sich nach dem Essen mit der Familie fein an und flaniert dort, wo viele Tausende auch flanieren. Das gesellschaftliche Leben ist sowohl traditionell, als auch modern geprägt.

Grosses chinesisches Theater

Foto: Michael Barawanski

 

Große open Air Shows werden genauso geliebt, wie es die kleinen Tanzvergnügen zum tragbaren CD Player in aller Öffentlichkeit sind.

Armut gibt es nicht, sieht man jedenfalls in der Öffentlichkeit nicht. Es wäre den Chinesen auch peinlich. Nach dem Verlust der Eisernen Reistafel, vergleichbar mit der Sozialhilfe bei uns, besinnen sich die Menschen wieder mehr auf die Gemeinschaft, helfen Familienangehörigen, bilden kleine Selbsthilfegruppen, zum Beispiel bei Künstlern, und wer kann, zieht als Wanderarbeiter durch das Land, an die reicheren Küstenstädte und schickt Geld an die Angehörigen in den Dörfern.

Chinesen

Chinesen leben gerne

Chinesen leben gerne Foto: Rainer Fischer

China die Menschen

Dagegen boomt es in den Städten, lässt der Eindruck, wie alles prosperiert keinen Zweifel aufkommen. Ein Hochhaus entsteht von der Baugrube bis zum bezugsfertigen Hotel in wenigen Wochen. Im Stau auf der Autobahn überholt einen fast die Hochbaustelle nebenan, auf der die neue Trasse für die Hochgeschwindigkeitszüge fahren werden.

Und wenn man bedenkt, dass Baudenkmäler, wie z.B. die hunderte Kilometer lange Chinesische Mauer, einst als Baustofflieferant missbraucht und während der Kulturrevolution als Relikt vergangener Zeiten schmählich vernachlässigt, so perfekt rekonstruiert worden ist, dass man denken könnte, sie sei ein modernes Bauwerk der Neuzeit.

China Huayan Monastery

China Huayan Monastery Foto Edgar Wöllner

China wird uns, den Westen überholen

junge Chinesin

Wer China besucht, besucht seinen Arbeitgeber von Morgen.

Machen wir uns nichts vor, diesem Tempo, diesem Nachholbedarf, diesem Hunger auf Fortschritt, dem haben wir nichts entgegen zu setzen.

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