Essen im Urlaub

Fremdes Essen im Urlaub

Man gewöhnt sich ja an viel, an rohen Fisch mit Seetang genauso, wie an englisches Essen.
Man hat sich damit abgefunden, dass auf Smörebröd Fisch und Wurst zusammen liegen, dass in Österreich im gemischtem Salat Kümmel ist, im Gemüse Kümmel, im Fleisch und selbst noch in der Mehlspeise.
Wir Weltenbummler und polyglott Gereisten haben uns daran gewöhnt, dass man im Nahen Osten bereits von den Salaten und Vorspeisen satt ist, bevor das Fleisch auf den Tisch kommt, und wir haben uns daran gewöhnt, dass die Griechen das Fleisch sofort servieren – und ausschließlich Fleisch!
Wir wissen, dass der Fisch in Urlaubsorten, die direkt am Meer liegen besonders teuer ist, man in Venedig auf dem Markusplatz einen Espresso „mit Musik“ haben kann, oder direkt nebenan im Straßencafe „ohne Musik“. Ersteres belastet die Urlaubskasse über Gebühr ebenso, wie eine Flasche Bier in einem Restaurant in Skandinavien. Dafür trinken wir brav nach dem Essen unseren Ouzo, nur, weil ihn der griechische Wirt spendiert.
Wir verlieren fast die Fassung, wenn wir auf Mallorca ein Schild lesen „Eisbein mit Sauerkraut“, schleichen uns aber nach Einbruch der Dunkelheit hinein, um endlich wieder einmal heimische Kost zu schmecken.
Überhaupt, die Geschmäcker sind verschieden, und das Auge isst ja schließlich auch mit. Wer erinnert sich nicht daran, wie er auf dem Kreuzfahrtschiff vor dem Nachspeisenbüfett stand, ratlos, weil man sich nicht sicher war, ob man dem riesigen, kunstvoll gefertigten Marzipanschwan einfach ein Stück aus dem Flügel brechen dürfe.
Inzwischen wissen wir auch, auf die Mimik des Kellners zu achten, wenn man die fremden Namen auf der Weinkarte zitiert; ein Portwein passt nun einmal schlecht zu Austern.
Egal, wo oder welche Sprache, es gibt einen relativ sicheren Weg das Risiko für sich und seine Verpflegung zu minimieren: Bestellen Sie das ‚Gleiche‘, wie der Herr am Nebentisch. Und lassen Sie sich nichts anmerken, selbst wenn man Ihnen ein Käsefondue für 8 Personen serviert.

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