Litauens Kreuze
Weit über 40.000 Kreuze, große und kleine, metallene, hölzerne, aus Plastik, Bambus, Knochen stehen derzeit auf dem heiligen Hügel mitten in Litauen. Seit drei Jahrzehnten ranken sich Geschichten über Wunder und Kriege, Marienerscheinungen und spontane Heilungen um diesen nur 10 Meter hohen Hügel. Zur Zeit der kommunistischen Herrschaft wurden mehr als einmal die Tausenden von Kreuzen von Bulldozern zerstört, die aus Metall eingeschmolzen, aber umsonst, die gläubigen Menschen haben immer wieder ihre Opferkreuze hierher gebracht und aufgestellt.
Glaube versetzt bekanntlich Berge. Und der Glaube an die Wundertätigkeit dieses Ortes ist groß. So manches Zeugnis aus vergangener Zeit erzählt man sich. Von Heilungen, von gewonnenen Schlachten, von dem geliebten, der nur aus dem Krieg wieder heimgekehrt ist, weil das kleine weiße Holzkreuz irgendwo dazwischen aufgestellt oder aufgehängt wurde, mitten in die anderen zigtausend Fürbitten und verzweifelten Gebete.
Wer hier an der Straße nach Riga abzweigt und die 1,5 Kilometer bis zum Hügel, zum Berg der Kreuze fährt, erhält einen Eindruck dafür, wie Glaube stark sein kann. Man muss nicht unbedingt selbst Glauben leben, um diesen Eindruck zu bekommen. Gesehen haben muss man diese Manifestation.