Ein Leben lang

Ja-Wort vor Mont Saint Michel

Wer sich das Ja-Wort zu einem Bund fürs Leben gibt, sucht instinktiv nach Zeichen, nach Ritualen, die einem die Sicherheit geben, dass das auch so klappt, wie man sich das vorstellt.

Die meisten sind nicht so wohlhabend, dass sie sich öfter ein prächtiges Brautkleid leisten können, einen Profi-Fotografen, der einen in Szene setzt für das Foto, das einem das ganze Leben auf dem Kaminsims sagt, dass man einmal so viel Vertrauen in das Leben bewiesen hat, soviel Mut in die Zukunft gehabt hat, dass es sogar dafür reicht, jemanden völlig anderen damit einzubeziehen.

Garantie für Glück

Eine Garantie gibt es nicht. Man hat so viele Eindrücke und Begegnungen heutzutage, dass man ständig versucht ist, zu vergleichen. Was wäre gewesen, wenn jemand von diesen Begegnenden einem früher über den Weg gelaufen wäre?
Man hält sich für so groß, dass man meint, Maßstäbe ansetzen zu können, die nicht einmal die Götter der Antike hatten. Wenn man sich mal anschaut, wie eifersüchtig die Götter der nordischen Völker waren, wie sie sich betrogen haben und sie sich gegen Neid und Gier durch immer neue Gesetze verwahren mussten. Da waren die Hunderte von Göttern im alten Babylon, in Ägypten. Die griechischen Heroen und die römische Götterwelt waren auch nicht gefeit, denen gelang es auch nicht immer, den Begierden und den Körpersäften zu widerstehen. In der hinduistischen Götterwelt wurden deshalb immer neue Götter kreiert, wenn es mal Unzulänglichkeiten gab und die man dem gemeinen Fußvolk nicht zumuten wollte, solange, bis sich Gut und Böse wieder aufhob, bis wieder Harmonie im Himmel herrschte. Selbst die Götter der Azteken, Mayas und Inkas wurden bei Bedarf ausgetauscht, ergänzten sich im Prinzip zur perfekten Götterwelt.

Zweisamkeit vor Mont Saint Michel

Und wir sind immer nur zu zweit! Dass wir dann starke Bilder benötigen, große Symbole, göttliche Zeichen, damit wir kleinen Menschenkinder vor den Unwägbarkeiten der Zukunft halbwegs Schutz erfahren, dafür steht dieses Foto vor der Klosterinsel Mont Saint Michel in der Normandie in Frankreich.

Viele heiraten für ihr ein-Leben-lang im Ausland, im Rahmen eines Urlaubs, Hochzeitsreise inbegriffen. Das hat Symbolwert, das ist transzendent. An zwei Dinge gleichzeitig erinnern, die beide einen sehr hohen positiven Erinnerungswert haben, das ist schlau. Heiraten im Ausland, dafür sind die Profis in den Reisebüros übrigens recht gut bewandert. Die wissen wo, wie, und das Warum, das kommt dann bei der Beratung auch manchmal wieder in Erinnerung.

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