Festung Al Borj Al Kebir in Mahdia
Mitten in Mahdia, zwischen Sfax und Monastir befindet sich die Festung Al Borj Al Kebir, die Ende des 16. Jahrhunderts zur Zeit der türkischen Besatzung Nordafrikas, des heutigen Tunesiens erbaut wurde, um sich gegen die Spanier zu behaupten.
Wenn man dort oben steht und auf das Mittelmeer hinaus schaut, dann erahnt man die wechselvolle Geschichte dieser Küste. Warum haben Menschen sich nicht gegenseitig in Ruhe gelassen? Warum mussten diese Festungsmauern errichtet werden, von denen man herunter den Feind abwehren konnte?
Bereits im 1. Jahrtausend wurde Mahdia von Genua und Pisa aus angegriffen. Im 14. Jahrhundert war Mahdia Ziel eines der vielen Kreuzzüge. Dabei waren die Menschen dort bloße Fischer. Die Zeiten der Kornkammer für das römische Reich war eh lange vorbei. Und Olivenbäume gab es im Landesinneren, Die Landzunge von Mahdia war viel zu rau für Landwirtschaft.
Da steht man dann da oben zwischen den Zinnen, die so mächtig gebaut waren, damit sie Kanonenkugeln trotzten und stellt sich vor, wie klein ein Soldat gewesen sein muss angesichts des großen Hasses, der ihn überrollen wollte. Mahdia war Anfang des 2. Jahrtausend eine neue Destination für Pauschaltouristen aus Europa. Es wurden neue Hotelresorts geplant, gebaut.
Der Arabische Frühling, der viel versprochen hatte, war eine kurze Unterbrechung des Tourismus. Die politischen Unruhen und Anschläge auf Touristenhotels haben die Touristenströme versiegen lassen. Man meidet Tunesien nach Möglichkeit. Wann sich das wieder ändern wird? Es ändert sich über die Jahrhunderte immer was. Und die Mauern der Festung Al Borj Al Kebir sind Zeugnis dafür.