Archiv der Kategorie: Airline

Neben Hotelseifen, den kleine Shampoofläschchen aus dem Badezimmer, Zuckertütchen vom Café an der Strandpromenade, Kugelschreiber von der Autovermietung sind sicherlich die Mitbringsel aus dem Urlaubsflieger wichtige Erinnerungsträger an die Ferien in der Sonne. Manchmal sprechen derartige Mitbringsel auch Bände. Pfeffer und Salz sagen aus, dass man vielleicht doch keinen Tomatensaft in 10 Kilometer Höhe getrunken hat. Das mitgebrachte Erfrischungstuch bedeutet, dass es ein ruhiger Flug gewesen sein muss. Findet man allerdings Zuhause die Mütze des Flugkapitäns in seinem handgepäck, sollte man versuchen, sich daran zu erinnern, wer die Schnäpse wärend des Flugs ausgegeben haben könnte.

Scandinavian Airline

SAS Scandinavian Airlines

SAS Scandinavian Airlines

Wer kann sich daran noch erinnern, als das Logo dieser großen Airline noch verschwenderisch bunt war.

Damals waren die Sitzabstände und die Breite der Bordbestuhlung auch noch verschwenderisch großzügig bemessen. Und es gab ein Catering, dem man noch ansah, dass der Fluggast die Wertschätzung der Airline besaß. Bis in die 80iger Jahre hinein wurde der Gast noch als zahlender Gast wahrgenommen. Er erhielt eine kulinarische Rundumversorgung, die zwar im Laufe der Zeit immer spartanischer wurde.

Aber ich kann mich noch an üppig ein belegtes Smörebrot auf einem Flug von Düsseldorf nach Kopenhagen erinnern. Da war geräucherter Aal neben Gorgonzola und Leberpastete aufgetürmt. Und Getränke gab es frei, selbst Bier. Gut, die Zeiten, wo das Fass Bier noch auf dem Servierwagen durch den Lufthansajet gefahren wurde sind längst vorbei. Auch die Zeiten, als der Koch am Platz noch die Scampischwänze in der bruzzelnden Butter schwenkte.

Graved Salmon auf Kartoffel-Zuccini-Puffer

Aber so manche Erinnerung ist mir geblieben und zur eigenen Tradition gereift. Es war auf dem Flug von Düsseldorf nach Rom mit einer SAS, die aus Stockholm kam. Das Essen war überraschend. Kleine Kartoffelpuffer, in die Zuccini mit reingeraspelt waren. Leicht karamellisiert in Honig, und darauf frisch geräucherter Lachs. Er musste frisch geräuchert gewesen sein, so intensiv, wie es im Flieger geduftet hat. Ein Mitreisender meinte scherzhaft, ob man damit wohl einen Triebwerksbrand vertuschen wolle.
Die gegrillten Zuccinistreifen hatten einen Hauch Balsamico an sich. Und neben dem Zwiebeln und Tomaten Garnier gab es kleine Kleckse Crème Fraîche, in denen Meerrettich und Zitronenschale hinein verarbeitet war.

Graved-Salmon

Graved-Salmon a la SAS

Diesen Snack, so aufwendig seine Zubereitung sein mag, erlaube ich mir ab und zu.

Man kann die Reibeküchlein frisch, warm servieren oder aus dem gut gekühlten Vorrat anrichten. Was allerdings besonders genial kommt ist, wenn Küchlein und frittierte Zucchini Streifen warm sind und das andere gut gekühlt kurz vor dem servieren dazugefügt wird. Genauso, glaube ich mich zu erinnern war es damals auch gewesen. Da hat das Bordpersonal noch bei jedem Teller mit Hand anlegen müssen.

Wertschätzung fängt bei solchen Kleinigkeiten an… und beginnt im Luftverkehr von Heutzutage, immer mehr sich zu verflüchtigen.

Rundreise Kolumbien Ecuador Peru

Peru-TitikakaseeSüdamerika Rundreise

Eigentlich zu viel für eine Kombination, aber ich stelle sie mal vor. Zugegeben, dieser Roundtrip ist schon eine Weile her, wie man an den Airlines oder so mancher Währungen sieht. Einige politische und wirtschaftliche Umbrüche hat es in dem einen oder anderen Land seither gegeben. Aber geblieben sind die einzigartigen landschaftlichen Besonderheiten, die Menschen, die Denkmäler und Monumente und das Essen.
Bolivien-MenschenUnd aktuell findet die Welt Olympiade in Brasilien statt. Für manchen am Fernseher dürfte das Anlass sein, etwas mehr über diesen Kontinent zu erfahren. Brasilien ist zwar nicht für seine Ausgrabungen bekannt – jedenfalls nicht für Ausgrabungen alter Kulturen, sondern eher für seine Bodenschätze – aber andere Staaten auf diesem 4. größten Kontinent.
Die Königsdisziplin ist es, von Alaska in Nordamerika über Mittelamerika nach Südamerika zu fahren und in Feuerland an der Südspitze auszukommen. Mit dem Auto ist das bis auf ein kleines Stück im Grenzgebiet Panama zu Kolumbien durchaus machbar. Kolumbien-BussAber vernünftiger ist es, sich die Highlights auszusuchen, die man in einer bestimmten Zeit besuchen möchte. Dafür gibt es Spezialisten, die einem eine Reise zusammenstellen, die Flugtickets besorgen, Hotels vorbuchen, eventuelle Transfers ausarbeiten, Mietwagen ab bis Grenze oder sogar grenzüberschreitend raussuchen, eine Sightseeing-Liste ausarbeiten und alles mit dem Budget, der zur Verfügung stehenden Zeit und dem zum Zeitpunkt herrschenden klimatischen Bedingungen abstimmen.

Avianca Columbia  Aero Peru  Lineas Aeras Paraguayas  Varig Brasilien Airline  Aero Ladeco-Chile-Zucker

Das geht auch alleine. Es gibt jede Menge Literatur, Reiseführer vom APA Guide angefangen über Stefan Looses Low Budget Tipps bis zu den Reiseberichten von Alexander von Humboldt.
Eine umfangreiche Studie, deren Stimmigkeit man dann ja letztlich vor Ort testen kann.

Pauschale Rundreisen und Studienreisen

Oder man sucht sich in den Katalogen der Rund- und Studienreisen Anbietern eine passende Pauschalreise aus. Der Vorteil ist, man ist in einer Gruppe gleichgesinnter, hat versierte Fachleute als Reiseführer dabei, die jeden Stein umdrehen, der verstecktes, Interessantes bieten könnte. Und man ist sicher, anzukommen, überall hinzukommen, wo man gebucht hat, dass man hin kommen möchte und man kommt auch wieder wohlbehalten zurück, – was nicht unbedingt gesichert ist, wenn man sich selbst etwas zusammenstellt und auf eigene Faust losfliegt.

Fusionsküche aus Einflüssen vieler Kulturen und EtnienFusionsküche

Aber ich will nicht bangemachen. Immerhin ist man unter Menschen, Menschen, denen es selbstverständlich ist, jemandem weiter zu helfen, wenn es irgendwo hakt. Und vor allem wissen die Einheimischen einen zu ernähren. Das Essen ist so vielfältig in diesem langgestreckten Riesenkontinent, wie es die kulturellen Einflüsse sind. In den ländlichen Gebieten überwiegen Speisen, die aus den Agrarerzeugnissen zubereitet werden. Fisch und Fleisch werden sehr sparsam eingesetzt. In der Gastronomie der Betuchteren sind die tierischen Proteine dafür eher anzutreffen. Im Zuge der Fusionsküche, wonach unterschiedliche Speisen, Zutaten, Gewürze aus sehr verschiedenen Gegenden der Welt miteinander kombiniert werden, um ganz neue Geschmackserlebnisse zu erzeugen trägt die Südamerikanische Küche entscheidendes zum Speiseplan bei.

Labskaus mit Schokoladensoße

Man bedenke, welche Agrarprodukte, Gemüse, Gewürze, es gar nicht gäbe in der Welt, wenn Amerika unentdeckt geblieben wäre. So gesehen hat die Evolution des Essens bereits eine Durchmischung erlebt. Jetzt gilt es noch die letzten Bastionen einzureißen, die kulinarisch Sinn machen. Labskaus mit Schokoladensoße wird es nicht sein, aber ein paar Tabus können doch fallen.

Pollo-de-cacaoz. B. Pollo-de-cacao

Bevor Kinder jetzt jauchzen, die Kakao haltige Sauce ist sehr heftig scharf! Und gar nicht süß.

Rezept
1 Hähnchenschenkel pro Person (3-4)
2 Tassen Couscous
1 rote & 1 gelbe Paprika
2 mittelgroße Jalapenos
1/4 Staudensellerie, 1 Avocado,
1 mittelgroße Zucchini, 1/2 Fenchelknolle, 1 Gemüsezwiebel, 2 rote Zwiebeln, 2 Schalotten, 8 Knoblauchzehen, 5-7 Kirschtomaten, Koriander (frisch), Petersilie (frisch), Rosmarin, 2 EL Kakao, 1 TL Cayennepfeffer, 1 TL gemahlenen Kreuzkümmel, 2 TL Cilipulver, 1 EL Tomatenmark, 1 EL Tahina/Sesampaste, 3 Nelken, Öl, Salz, Zucker,1 EL flüssigen Honig,  20 schwarze Oliven, 2 EL Currymischung, 2 EL Paprikapulver süß, Apfelsaft trüb, Zitronensaft, 200ml Tiquila, 1 TL Mondamin

Zubereitung
Hähnchenschenkel: 2 Knoblauch pürrieren und mit Salz und etwas Öl anrühren, die Hähnchenschenkel rundherum und unter der Haut damit einreiben, mit Schaschlikspießen längst ein Loch durch das Fleisch bohren und den Rosmarinzweig durchstecken, außen alles gut mit dem mit Honig einpinseln und darauf die Currymischung und das Paprikapulver aufbringen, sowie mit der Hälfte des Chilipulvers einreiben. Auf dem Grill gut backen und ab und zu mit dem abgetropften Öl übergießen.
Couscous: Okay, es ginge auch Maisgries oder Bohnenpüree, aber ich mag lieber die Konsistenz und den Geschmack von Couscous. Den lasse ich mit kochendem Wasser und etwas Salz aufquellen. Die Zwiebelsorten und 3 Knoblauchzehen klein hacken und nacheinander gebräunt anschwitzen, dazu die kleingeschnittene Fenchelknolle und die Selleriestücke mit anbraten, die Paprikaschoten und die Jalapenos (Kerne evtl. entfernen) ganz kleinschneiden und zugeben, Hitze reduzieren, Fruchtfleisch der Advocado in kleine Stücke schneiden, frische Kräuter fein schneiden oder Hacken, Oliven entkernen, kleinschneiden (2-3 für die Decko verwahren), Kirschtomaten kleinschneiden (1 für die Deko verwahren) dazugeben, Salzen… und jetzt kommt es: Der erste Tropfen des Tiquilas auf den Boden für die Erdgeister, dann einen Teil selbst trinken, einen Teil in die Pfanne mit dem Gemüse geben und einen Teil für die Mole Poblano verwahren. Couscous mit in die Pfanne geben und mit Apfelsaft, Zitronensaft und Öl die richtige Konsistenz einrühren.
Schokoladensoße-Mole Poblano: Öligen Cacao mit Apfelsaft und Tomatenmark leicht aufkochen, Cayennepfeffer, Cilipulver, Salz, Zucker, Tahine, angeklopfte Nelken und den Rest Tiquila dazugeben, ziehen lassen und mit aufgelöstem Mondamin noch mal kurz erhitzen.

Kolombien-Bogota-Bolivar-SquareKolumbien

Wir kommen einfach mal in Kolumbien, in Bogota mit der Iberia an, lassen die Stadt auf uns wirken und sehen zu, dass wir zu den immer noch merkwürdigen Orten, den Weltkulturerben Tirradentro und San Agustin kommen. Skulturen, Bauwerke, Felszeichnungen und Höhlensysteme eines Volks, was immer noch nicht erforscht werden konnte. Azteken oder Inkas waren es nicht, soviel steht fest. Kolumbien-San Agustin-TierradentrAber große, bekannte Völker wären nie so bedeutsam geworden, hätten sie nicht kleinere Völker assimiliert.

Für die Besichtigung dieser Highlights sollte man schon mindestens 3 Tage veranschlagen.
Die Fahrt zum Parque-Archeologico geht durch die Tatacoa-Wüste hin und zurück ab Aeroporto Barranquilla an der karibischen Küste, um von dort nach Quito ins Nachbarland Ecuador zu fliegen.

Ecuador Galapagso Inseln

Galapagos-KreuzfahrtDie fast 3 Kilometer hoch liegende Millionenstadt Quito ist umgeben von Vulkanbergen und bietet die richtige Einstimmung für den Weiterflug am nächsten Tag zu den Galapagos Inseln.
Hier auf der Isla Santa Cruz, die man auf der Fähre von der kleineren Flughafeninsel aus erreicht, fährt man zum Hafenort Porto Ayora, wo die kleinen Kreuzfahrtboote liegen.
In einer 3 tägigen Rundreise bekommt man die wichtigsten Punkte des vulkanischen Archipels zu Gesicht.

Peru-Nasca-LinienPeru

Zurück geht es Quito und dann erst weiter nach Lima in Peru, um nach Cusco zu gelangen. Niemand soll etwas anderes behaupten, es gibt keine direkten Flüge von GPS Galapagos Inseln nach Lima, geschweige denn nach Cusco.  Außerdem möchte man ja, wenn man schon in Peru ist auch die Nazca Linien besichtigen. Und Nazca liegt nun einmal auf nahezu geradem Weg von Lima nach Cusco. 2 mal mit dem Nachtbus, einmal an der Küste entlang in ca. 7 Std. Einmal durch die Anden mit dem relativ luxuriösen Nachtbus in 10-11 Stunden. MachupichuOder relativ teuer in jeweils zweieinhalb Stunden mit dem Flieger. Immerhin, Peru wird so komplett erfahren. Und zu guter Letzt, wenn man die mysteriöse Stadt Machu Picchu endlich gesehen hat, ist der 12. Tag der Reise angebrochen und man fährt mit dem nächsten Nachtbus die 11 Stunden durch die Anden, um zum Titicacasee zu gelangen.
Auf den Spuren des Inka Reichs hat man jetzt so ziemlich alles erfahren und darf sich dem Dschungel widmen. In 5 Stunden hat man am See vorbei die Grenze zu Bolivien überschritten und gelangt zum in 4 Kilometer Höhe gelegenen Flughafen El Alto in La Paz. Von hier aus fliegt man sehr bequem über die Cordilleren und dem riesigen Mato Grosso, dem südlichen Regenwald nach Rio de Janeiro.

Brasilien-Rio-ZuckerhutRio de Janeiro

Nach diesen 2 Wochen Abenteuer muss man eine Woche ausspannen, Strandurlaub, Faulenzen, Sonne, Party… oder sich in den nächsten Flieger nach Hause setzen. Brasilien, das Amazonasgebiet,  Argentinien, Chile, das ist eine Reise für sich, das kann man nach diesen Strapazen nicht auch noch… doch? Das muss gehen?

Okay, hier geht es zu Brasilien, Argentinien, Chile

 

 

Hotel Hilton Paris

Fusions-Küche im Hilton ParisFusions-Küche
im Flughafenhotel

Der Charles De Gaulle Airport ist Drehscheibe für viele Flüge nach Übersee. Bei mir ging es um einen Air France Flug weiter nach New York. Über den Atlantik fliegt man von Europa aus tagsüber. Nachts kommen einem die Flieger über dem Atlantik entgegen, die aus den USA nach Europa wollen. So kommt man sich nicht in die Quere. Verirrt sich mal ein Flug aus technischen Gründen in einen Abflug Spätnachmittags, wird ihm für gewöhnlich eine niedrige Flughöhe zugewiesen, damit die entgegenkommenden Flieger in großer Höhe spritsparend und vom Jetstream gesponsort nicht gestört werden. Als so ein Geisterflieger hat man nicht den ruhigsten Flug. Die Tropopause, das ist die Warmluftgrenze steigt nämlich in der Nacht etwas nach oben. In dieser Luftmassengrenze zwischen warmer, von der Sonne aufgeheizten und feuchten Luft und der kalten Luft knapp unterhalb der Stratosphäre gibt es Verwirbelungen, auf denen es ruppig zugeht. Große Jumbos liegen da nicht unbedingt ruhiger. Je nachdem, was so ein ausgebuchter und voll betankter Großraumflieger noch zusätzlich als Nutzlast im Bauch hat, kann das unbequem werden.
Air France ZuckerIch war pünktlich am frühen Morgen in Paris, Charles De Gaulle, war eingecheckt und erfuhr dann, dass sich der Abflug verspäten würde. Mittags hieß es dann, dass der Flug mit Air France erst am nächsten Morgen nach Kennedy Airport ginge. Der Big Apple musste also warten. Die Übernachtung bekamen die meisten Passagiere im Hilton Airport Hotel Paris Charles de Gaulle. Nach einem kurzen Mittagsschläfchen steckte ich den Verpflegungsvoucher ein und überlegte, ob ich mich nach Paris aufmachen sollte, oder ob ich mir die Hotelküche anschauen könnte.

Hotel Hilton Paris Charles de Gaulle Airport

Unter dem riesigen Glas-Atrium fand ich ein Restaurant, dessen Speisekarte mich phaszinierte. Die Karte glich eher einem Katalog und war mit Fotografien der Speisen und mit Zubereitungstipps illustriert. Derart kombinierte Speisen hatte ich noch nie gesehen. Ich verglich die englischen und französischen mit den deutschen Beschreibungen, stellte aber fest, dass da wohl kein Irrtum bestehen dürfte. Es gab exotische Fleischsorten, die mit Fruchtsoßen und Sago ausgeschrieben waren. Nori, diese Algenblätter mit denen für gewöhnlich japanische Sushi in Form gehalten werden, bildeten das Gerüst für eine Art Lasagne. Pommes Fritten aus Bambusherzen mit gefrorenen Artischockenherzen hatte ich vorher auch noch nicht gesehen.
Kurz und gut, ich wagte es, den Kellner um eine Audienz beim Koch zu bitten. Die wurde mir gewährt, da es noch sehr früh am Nachmittag war und es in der Küche noch etwas gemütlicher zuging, als zur Dinner Zeit. Marcel war Vietnamese und in dritter Generation Franzose, erzählte von einer Studienzeit als Koch rund um die Welt, wie man sie nur mit den Handwerksburschen vergleichen kann, die sich nach der Lehre aufmachen um andere Techniken und Menschen kennenzulernen. Marcel Nguyen war Koch in 32 Hilton Hotels rund um den Globus. Er war gern gesehener Gast in Kochshows des französischen Fernsehens und er propagierte die Fusions-Küche. Fusions-Küche ist der Fachbegriff, wenn man unterschiedliche Küchen und Esskulturen in neue, experimentelle Gerichte zusammen führt und neue Speisen daraus entwickelt.

Die Welt kulinarisch kombiniert

Eine Kombination, die ich auf der Karte entdeckt hatte wünschte ich zu bestellen und bat Marcel darum, mir die Zubereitung anschauen und notieren zu dürfen. Die Rezeptur betraf die original italienische Küche, die mit der Küche des vorderasiatischen und nordafrikanischen Raums kombiniert wurde.
Da ich die libanesische und marokkanische Küche nahezu verehre, war dieses Gericht bezeichnend für die Zusammenführung unterschiedlicher Geschmackserlebnisse.
Hommus, Kichererbsenmus mit Sesampaste sowie italienischer Pesto werden in Kombination mit Harissa, der scharfen nordafrikanischen Gewürzpaste mit Koriander und Pepperoni gesetzt und bilden die Grundlagen für Fleisch- oder Fischzubereitung, um dann mit Sauce Hollandaise als Basis für Gemüsebeilagen einen Kontrast zu setzen. Absolut mutig und trotzdem genial. Der Wechsel zwischen den Intensitäten macht wirklich Spaß. Die Zunge schafft das, keine Sorge! Nach dem Stück Huhn mit tomatigem und parmesanigem Pesto erfrischt die zitronige Sauce Hollandaise und setzt die Geschmacksknospen in einem Reset wieder auf Null. Das Hommus kühlt nach dem Harissa und man kann sich nicht entscheiden, ob man sofort zurückkehren soll nach Italien oder lieber in Nordeuropa bleibt und erst den Brokkoli verspeist.

Sutten & Foster Seife gibt es in den Hilton Hotels

Sutten & Foster Seife gibt es in den Hilton Hotels rund um den Globus

Auch das Vermischen der Soßenreste auf dem fast leeren Teller ist ein Spaß. Hommus verträgt Sauce Hollandaise und Pesto Rosso gleichermaßen gut. Und je nach Mischungsverhältnis kreiert man wiederum ganz eigene Geschmäcker.
Ein Hoch auf die experimentelle und mutige Küche des Hilton Paris Charles de Gaulle Airport, und ein dreifach Hoch auf Marcel, wo immer auch er gerade stecken mag und neue Speisen designed.

Okay, Hände waschen, und am nächsten Abend war ich in New York. Da gab es völlig andere Speisen. Völlig andere!

Kenia

Kenia und Uganda SchillingKenia und Uganda

Glaubt ja nicht, dass es die Münzen noch gibt. Silber-Gold, so wie der Euro, so sieht Geld fast überall inzwischen auf der Welt aus. Aber irgendwo in einer Rucksacktasche oder in einer kleinen Westentasche findet sich bestimmt immer noch eine Münze. Ein Schein hat sich auch noch gefunden.
Damals 1975 gab es zwar Geld in Uganda, aber es gab fast nichts zu Essen. Für Deutsche war es zwar relativ ungefährlich, bei einem Roundtrip durch Kenia auch einmal in Erwägung zu ziehen, nach Uganda reinzuschnuppern, weil der Diktator Idi Amin gegen Deutsche nichts hatte, aber es war ein Abenteuer.

Kenya Airways

 

Das Kenia des ersten Präsidenten nach Kenias Unabhängigkeit Jomo Kenyatta war da schon in Afrika ein Hort der Sicherheit. Die 1 Schilling Münze auf der Abbildung, von 1969 war damals gerade mal 6 Jahre alt. Kenya Airways mit Sitz in Nairobis Jomo Kenyatta Internatiol Airport wurde 1977 als Nachfolger der East African Airways gegründet.

Mombasa Hotel

Stanley Hotel in NairobiDas New Stanley Hotel in Nairobi gehört zu den traditionellen Hotels der Welt, den Hotels mit Geschichte, wo bereits die Könige, als damalige Oberhäupter über die britischen Kolonie gewohnt haben. 1902 wurde das Hotel als Victoria Hotel direkt an der Railway Station zu Ehren der gerade verstorbenen Königin Victoria mit diesem Namen gegründet. Es war Postoffice, Bar für die Abenteurer und Farmer, und man konnte dort im Store alles mögliche kaufen, oder es bestellen, damit es dann irgendwann geliefert wurde.
Very british ging es dort zu. Man ließ die ferne Insel und deren Adelsgeschlecht hochleben, war aber in der Kolonie ganz auf sich selbst angewiesen.

 

Fish & Chips in Keniatuna sandwiches

Essen in Kenia

Es bleiben in Erinnerung: Fish & Chips und Sandwiches with tuna salad. Zugegeben, das ist nicht unbedingt die große Küche. Aber was will man von diesem ehemaligen briitischen Protektorat erwarten? Man kann froh sein, wenn man nicht Haggis serviert bekommt. In Mombasa und Nairobi finden sich mittlerweile etliche asiatische Restaurants, und genauso, wie überall in der Welt gibt es auch hier inzwischen amerikanische Fastfood Restaurants. Da sind Fish & Chips – wenn gut gemacht – bereits ein Stern mehr.

Kanaren Inselhüpfen

Binter Canaria AirMit Binter Canaria zwischen den Kanaren fliegen

Aber immer doch. Entweder mit der Reederei Olsen – manchmal auch mit der Trasmediterranea – aber vornehmlich via Teneriffa und Gran Canaria mit Binter Airline. Auf jeder Kanareninsel ist mittlerweile ein Flughafen. Auch auf La Gomera, wo man sich bis zuletzt vehement dagegen gesträubt hatte.
Und neben ganz seltenen Direktverbindungen, werden Las Palmas de Gran Canaria und Teneriffa Nord TFN die hauptsächlichen Flughäfen, die Drehkreuze für mehrmalige Verbindungsflüge zwischen den Kanareninseln, Madeira, Italien und Westafrika sein.
Teneriffa Nord war bis zu dem tragischen Flugzeugunglück 1977, bei dem 2 vollbesetzte Jumbos zusammenstießen der Flughafen, um den sich der Kanarentourismus hauptsächlich drehte. Teneriffa Süd TFS wurde deshalb gebaut, weil der Flughafen Nord öfter im Nebel liegt und man einfach auch einen größeren Airport für die Belange des wachsenden Flugverkehrs benötigte.

Flug oder Fähre für Kanaren Inselhüpfen

Bei der Planung von Inselhüpfen Kanaren, bei dem man mehrere Inseln des Archipels in einem Urlaub besuchen und erkunden kann steht Teneriffa im Vordergrund. Hier kann man sich aus dem vielfältigsten Angebot der Transportmöglichkeiten von Insel zu Insel etwas aussuchen. TFN-AirportAber auch von den anderen Inseln aus kann man sich entscheiden, ob man einen innerkanarischen Verbindungsflug oder eine Fährverbindung nutzt, um mehr von den Kanaren zu bekommen, als es der normale Pauschalurlaub hergibt. z.B. gibt es sehr preiswerte Flüge mit Air Berlin, TUIfly oder Condor nach Fuerteventura. Von dort kann man per Fähre nach Lanzarote oder Gran Canaria, oder mit Binter zu einer der anderen Inseln. Man sollte nur rechtzeitig wieder zurück auf Fuerteventura sein, um den Rückflug mit dem Ferienflieger Nachhause nicht zu verpassen. Aber in guten Reisebüros ist man so clever, auch den Rückflug mit dem deutschen Ferienflieger von einer anderen Insel aus zu organisieren. Selber aus dem Internet lässt sich so etwas fast gar nicht realisieren.

Das original verpackte Erfrischungstüchlein von einer der 18 Turboprop Maschinen von Binter erinnert daran, wie entspannt die sehr kurzen Flüge zwischen den Inseln sind. Kaum ist man gestartet, setzt die Maschine nach 20 – 50 Minuten, je nach Insel wieder zur Landung an.
Nach Madeira, Norditalien oder Westsahara dauern die Flüge schon etwas länger.

Aus dem Urlaubsflieger LTU

Salz und Pfeffer der LTUEin Engländer musste Anfang 1955 die Lufttransport-Union gründen, weil man im Nachkriegsdeutschland nicht so ohne weiteres von den Besatzungsmächten eine Genehmigung erhielt, selbst für zivile Fluggesellschaften. Der erste Flug ging vom Standort Flughafen Frankfurt nach Catania auf Sizlien. Die Geschichte der Airline war dann rasant. Rasant vor allem, weil die drei roten Buchstaben für Urlaub standen. Als die Airline in deutsche Hand überging, den Namen Lufttransport Unternehmen erhielt und von Frankfurt nach Düsseldorf in das bevölkerungsreichste Bundesland wechselte war der Siegeszug des Urlaubsflieger LTU nicht mehr aufzuhalten.

altes LTU Logo Salztütchen

So hatte es mal angefangen, als das Luft Transport Unternehmen gegründet wurde

LTU Pfeffer an Bord Eine schöne Zeit. Vor allem in den 70igern, als das Großraum-flugzeug Tristar noch höher, noch schneller flog und die Ziele immer weiter gesteckt wurden. Nach Bangkok oder Pukhet, zu den Kanareninseln, und von mehreren deutschen Flughäfen. Die Auswahl wurde groß. Es wurde die LTU Touristik in Köln gegründet, die zum Lebensmittel-konzern Rewe gehörte.
Als Reiseveranstalter hatte man die roten Buchstaben als Garant dafür, dass der Urlaub toll wurde.
Das war die Zeit, als es an Bord noch ein Tablett mit warmen Speisen gab, als der Tomatensaft inoffizielles Lufttransportgetränk wurde. Man erinnert sich mit feuchten Augen an die Landung nach dem Traumurlaub Zuhause, wenn aus dem Bordlautsprecher die Musik Morgenstimmung, aus „Peer Gynt“ von Edvard Grieg klang und man mit einem Seufzer die Hand seines Partners langsam loslassen konnte, um sich auf das Aussteigen vorzubereiten. Und meist war es Zuhause kalt oder es nieselte. LTU Zucker an BordJedenfalls wäre man am liebsten mit dem „roten Flieger“ wieder zurück in den Urlaub geflogen.
Über den Umweg des Textilhändlers Rudolf Wöhrl, dem zwischenzeitlich auch mal die
deutsche ba gehörte, kam LTU zu Air Berlin, die die Traditionsmarke komplett verschwinden ließ.
Ein Stück deutscher Geschichte ist vorbei, steht allerhöchstens noch als Souvenir aus dem Bordverkauf in irgendwelchen Vitrinen deutscher Wohnzimmer, ein kleines Flugzeug vielleicht, Getränkeuntersetzer, die Erinnerungen an schöne Urlaube, viele Dias, im Hintergrund der Urlaubsflieger LTU.

Zucker der Royal Jordanien Airline

Royal JordanienXL Seats und XL Zucker Tütchen

Früher passte man noch rein. Da waren die Plätze im Flugzeug ungefähr so bequem, wie heute die Business Class Sitzplätze oder zumindest die XL Seats am Notausgang. Wer Heutzutage etwas umfangreicher als ein halbverhungertes Kleinkind ist, sitzt etwas spack während des Flugs. Und wehe, wenn der Vordermann meint, seiner Rückenlehne die Schlafposition verordnen zu müssen. Menschen ab 1,95 Körpergröße laufen dann Gefahr, einen Trümmerbruch bei mindestens einem der Oberschenkelknochen zu erleiden.
Ein Getränk oder gar eine der dargebotenen Speisen im Flieger auf dem ausgeklappten Tablett vor sich einzunehmen, ist gar nicht mehr möglich. Vermutlich haben viele Airlines es deshalb ganz eingestellt, Speisen während des Flugs zu reichen.
Das war mal anders. Fliegen war mal mindestens so bequem, wie Autofahren. Bequemer sogar, weil man nicht selber für die Fortbewegung sorgen musste. Man hatte Platz, konnte ohne weiteres aufstehen, war dann auch in der Regel unverletzt. Es waren die guten, alten Zeiten, als man als Gast noch etwas von seinem Wert gemerkt hat.
Aus dieser sagenhaften Zeit stammt dieses Tütchen Zucker der Royal Jordanien Airline. Noch heute eine Airline, die auf Komfort und Gastfreundlichkeit Wert legt. Vielleicht kann mir jemand bestätigen, dass auch heute noch die Zuckerportionen derart edel konfektioniert überreicht werden.

Alternative zu den Massentransport Airlines

Fernflüge nach Asien stellen mich immer vor das Problem: Möchte ich mich stundenlang als Kostenfaktor betrachten lassen von der Airline oder zahle ich lieber etwas mehr und bekomme das Gefühl, immer noch Fluggast zu sein?
Eine gewisse Wertschätzung ist leider heutzutage teurer. Dass man dann auch einmal den Umstand des Umsteigens in Kauf nehmen muss, um zum Ziel zu kommen, wird einem von manchen Drehkreuzen dann auch versüßt. Shopping in Abu Dhabi ist nun mal ein Erlebnis. Und der moderne Flughafen von Amman  (Queen Alia International Airport) bietet seinen Transitgästen auch Komfort und reichlich Einkaufsmöglichkeiten. Goldschmuck ist beispielsweise sehr begehrt als Souvenir.
Wem das zu teuer ist, die Tütchen Zucker der Royal Jordanien Airline sind überall frei.