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Namibia

Namibia EindrückeMilipap mit Kudu, Essen in Namibia

Namibia war mal sehr deutsch. Einige Schilder in den Städten zeugen noch davon. Namibia war aber auch sehr afrikanisch – und ist es noch. Eigentlich war es viel afrikanischer als deutsch. Aber als Tourist aus Deutschland bekommt man trotzdem ein heimeliges Gefühl. Und das liegt nicht an den deutschen Bäckereien oder an der Sauberkeit in Swakopmund. Es liegt auch nicht an der Gründlichkeit, mit der alte Häuser damals gebaut wurden, die sogar, wenn es ging, unterkellert sind. Es liegt besonders nicht an den Ortsnamen, Kalkfeld, Kleinhausen, Uhlenhorst, Hochfeld, Groß Barmen, Derm, die einem den Eindruck vermitteln, irgendwo im Ruhrgebiet zu sein.
Namibia in Bildern

Es liegt ganz einfach daran, dass man eines der besten Biere der Welt aus einer Brauerei in Namibia bekommt. Aus der Namibia Brewerie kommt das Windhoek Lager. Es hat gemeinsam mit seinem Schwesterbier, dem Tafel Lager mehrere Goldmedaillen beim weltweiten Biervergleich abgeräumt. Natürlich nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516.

Namibia, ehemals Deutsch Südwest

Sprechen Sie ruhig Deutsch in Namibia. Sie werden überrascht sein, wie oft Sie Antworten in Ihrer Muttersprache erhalten. Selbst Schwarzafrikaner lachen Ihnen mit deutschen Worten und auch ganzen Sätzen entgegen.
Das macht Namibia als Urlaubsland so beliebt. Man wird nicht als Eindringling, als Kolonialherr angesehen, – zumindest wird es einem nicht vorgeworfen. Was immer die kaiserlichen Truppen in der Zeit 1884 bis 1915 im damals genannt Deutsch-Südwest Böses angerichtet haben, es ist verziehen. Die guten Erinnerungen bleiben. Sie liegen, wie ein guter Geist auf dem Land.

Wetter in Namibia

Apropos Geist, der Spirit, den auf Namibia liegt, nimmt man sofort auf, wenn man von Europa kommend auf dem internationalen Flughafen von Windhoek landet. Kaum hat man den ersten authentischen Lufthauch dieses Landes in der Nase, weiß man, dass man etwas anderes atmet
Namibia ist trocken. Namibia BilderIn der Trockenzeit vom Mai bis September regnet es gar nicht. Lediglich in der Regenzeit von Januar bis März darf man im Norden mit etwas Niederschlag rechnen. Manchmal fällt die Regenzeit auch ganz aus, wie es vor einigen Jahren für mehr als 3 Jahre passiert ist. Entsprechend sieht Namibia aus. Karge Wüste. Die Flüsse im Norden Kunene, Okavango, Kwando und Sambesi sind da noch gut mit Wasser versorgt. Oranje und Fish River im Süden werden in der Regenzeit ebenfalls aus den Bergen befüllt. Die Flüsse Swakop und  Kuiseb liegen eigentlich das halbe Jahr komplett trocken. Wenn das nicht Grund genug ist, mit das beste Bier der Welt zu brauen.

alle Namibia Rundreisen auf einen Blick

Es gibt von den Reiseveranstaltern ab Deutschland zahlreiche Abenteuer- und Rundreisen nach Namibia, unter allen nur möglichen Aspekten. Geführte, individuelle Rundreisen, bei denen man mit Land und Leute unmittelbar in berührung kommt, bei den Buschmännern am nächtlichen Feuer sitzt und deren geschichten simultan übersetzt bekommt. Egal, wie man namibia erleben möchte, alle Namibia Rundreisen auf einen Blick möchte man sehen, wenn man ins Internet geht. Und man möchte die richtigen Anlaufadressen haben, eine Telefonnummer, ein Reisebüro, was sich auf diese Art Reisen spezialisiert hat. Eine Rundreise durch Namibia mit dem Mietwagen ist vergleichsweise unproblematisch. Selbst alleinfahrende junge Frauen fühlen sich wohl. Natürlich kann man mal im Sand stecken bleiben, von dem es in Namibia übrigens mehr als genug gibt. Aber irgendwo ist immer ein Himbas, Ovambos, Kavangos, San, Caprivianer, Herero, Damara oder Baster, wie die Stämme der schwarzen Bevölkerung heißen. Sie halten selbstverständlich ihren LKW an, um zu helfen, kommen aus den Feldern herbei geeilt und schieben das Fahrzeug lachend auch dem Sand.
Bilder NamibiaUnd es ist auch nicht wahr, dass alles Wichtige in den Händen der Weißen ist. Auf dem Land fährt man durch Farmen, die erfolgreich von Schwarzen gegründet und seit Jahrzehnten geführt werden. Lodges, die unterwegs für den nötigen Luxus und das eine oder andere Glas Lager sorgen, werden von Schwarzen bewirtschaftet. In Restaurants in den Städten sitzt man gemeinsam Weiß und Schwarz und isst Milipap, „mealie pap“, die nationale Sättigungsbeilage aus Maismehl im ganzen südlichen Afrika. Milipap ist vergleichbar mit Kartoffelpürre, mit Kuskus, mit Polenta oder mit dem Gofio der Ureinwohner der Kanarischen Inseln. Und die Straußenfarmen oder die Jäger im Land steuern das original afrikanische Fleisch zu, das mit indischen Gewürzen großzügig verfeinert wird.
Unterwegs ernährt man sich in Naminia übrigens von Biltong, Trockenfleischstreifen vom Rind oder von afrikanischen Wildtieren. Wer Biltong vom Kudu bekommt, darf sich auf eine Köstlichkeit gefasst machen. Beim Kauen wird Kudu, mit etwas Schärfe zu einer Delikatesse.
Überhaupt sind Trockenwürste beliebt. Und ansonsten wird gegrillt. In Namibia „Braai“ genannt. In jeder Lodge wird am Abend gegrillt. Oft auch am Morgen fürs Frühstück oder am Mittag für ein Sandwich mit Gegrilltem. Und dabei ein Windhoek Lager.

Essen und Trinken in Namibia

StraußenfleischDie Einflüsse aus dem Indischen sind in den Ländern des südlichen Afrikas sehr verbreitet und geradezu unvermeidlich. Deshalb wird man in der typisch namibischen Küche, auch, wenn die Speisekarte auf Deutsch vorliegt, einiges entdecken, was einem indisch vorkommt. Reis und Linsensalat mit Strauß in Sahnesoße darf man ruhig in heimischen gefilden um einige Komponenten erweitern, die eigentlich nur bei uns so üppig vorkomme: Pilze, und die sind in Namibia nun wirklich nicht besonders verbreitet – obwohl in den Bergen Südafrikas schon der eine oder andere Ort exististiert, wo man Champignons züchtet. Und Dosen oder Gefriergut aus Europa werden selbstverständlich genutzt. Das Original in einem Hotel in Windhoek ist also um diese pilzige Variante ergänzt.
Der Linsensalat wurde übrigens mit feinem Weißweinessig und Traubenkernöl angemacht.
Der Reis selbstverständlich mit Safranfäden gegilbt. Und der Strauß wurde kurz angebraten und dann mit Creme Fraiche behandelt. Die Champignons wären in einem Restaurant in Namibia vermutlich importiert, gefroren oder aus der Konserve. Getrocknet ginge auch. Aber das Originalrezept des Chefkochs aus dem Hotel Heinitzburg war Strauß in einer Creme aus Kochbanane und Kokosmilch, mit frischem, geraspelten Ingwer und Limone gewürzt. Muss man mögen.