
Essiggeschäfte bieten unterschiedliche Qualitäten an Essig. Wie hier auf dem Foto von Michael Barawanski vom Markt in Pingyao Provinz Shanxi
China isst anders, als man sich das im Rest der Welt vorstellt. Chinesen sind überall extrem anpassungsfähig, auch so im Essen. Die Zutaten variieren, egal wo sich der Chinese niederlässt. Entsprechend schmecken auch die Speisen. In dem riesigen Land selbst sind die Speisen schon unterschiedlich.
So ist das Essen in manchen der 22 Provinzen nahezu naturbelassen, fast geschmacklos, während es in anderen Provinzen stark gewürzt ist.
Essig
Und nahezu immer wird Essig zu den Speisen gereicht. Nicht Sojasoße oder Ketjap, wie in den meisten anderen asiatischen Gegenden, sondern ein aus Reis gewonnener Essig.
Den allerdings in unterschiedlichsten Reifegraden, Intensitäten, Farben und Geschmacksrichtungen.
Man kann sagen, dass der größte Teil dieses viertgrößten Land der Erde sauer ist und entsprechend riecht.
Fastfood
Selbstverständlich gibt es Fastfoodläden in China. Besonders die kleinen Küchen, in denen Arbeiter schnell mal eine reichliche Portion gebratenen Reis oder die obligatorische Nudelsuppe bekommen.
Und es gibt ganz vereinzelt noch die Straßenstände, die allerdings von der chinesischen Verwaltung sehr eingeschränkt sind. Alles wird streng kontrolliert und die Betreiber haben Buch über ihr Geschäft zu führen.
So kann man als Tourist ohne Bedenken auch die Essen bei Familien anmelden. Zwischen hoch geklappten Betten und Schränken mit Babywäsche sitzt man am Tisch und bekommt aus der Küche serviert.
Speiserestaurants in China
Man sitzt zusammen um einen großen Tisch, in dessen Mitte eine drehbare Scheibe ist. Von dort aus bedient man sich auf seine kleinen Tellerchen und isst mit Stäbchen.
Klar, es gibt auch Gabeln für Ausländer. Aber an der Art der Speisen ist nichts zu verändern, alles ist typisch chinesisch.
Die obligatorische Mehlsuppe, die mit Fleisch und Gewürzen gefüllten Teigtaschen, kurz gedünstetes Gemüse, gegrillte Schweineschwarte, Obst, Nüsse, Salat, Quallen…
Noodles
Worauf Chinesen besonderen Wert legen sind Nudeln.
Reis wird in manchen Provinzen gerne als Beilage gereicht, aber die frisch hergestellten Nudeln sind der ganze Stolz der Hausfrau und des Kochs.
Die Nudeln dürfen dabei ruhig mal etwas gummiartig sein, aber in Zusammenhang mit sehr kross gebratener Schweineschwarte oder knackigen Gemüsen sind die Nudeln delikat.
Nicht umsonst hat Marco Polo die Nudel – angeblich – mit nach Europa gebracht.
Pekingente
Die ausgenommene Ente – mit Kopf – wird aufgeblasen, damit sich die Haut vom Fleisch löst, dann mit einer flüssigen Mischung gefüllt, die das Fleisch zarter macht und ein wenig Orangengeschmack an die Ente abgibt, Dann verschließt man die Ente mit einem Holzkorken und lässt sie ein, zwei Tage trocknen. Dann lässt man die Flüssigkeit ab und lässt die Ente hängend in einer Art Pizzaofen mit Holzfeuer kross braten.
Die Ente wird dann vor den Augen der Gäste derart aufgeschnitten, dass krosse Haut und Entenfleisch von dem Drehteller in der Mitte des Tischs entnommen werden kann und mit einem kleinen dünnen Reispfannkuchen zu einem Wrap gerollt werden kann. In diesen Wrap kommt noch die schwarfsüße Soße, die dick und braun zur Verfügung steht, Gurkensticks und etwas Zwiebelflöte.
Wer es sich zutraut, dieses alles mit Essstäbchen zu bewerkstelligen, der darf sich der Anerkennung der chinesischen Gastgeber sicher sein.
Feuertopf
Um den sicheren Umgang mit dem Essbesteck der Asiaten zu üben, eignet sich auch eine andere Form der Restauration, wo es den Feuertopf gibt.
Am Platz findet man eine Topf mit Brühe vor, in dem die Zutaten gekocht werden, die man aus den Kühltheken des Restaurants an den Tisch holt. In der Mitte des Tischs ist außerdem ein Grill für Fisch und Fleisch. Eine Art des Fondues, wenn man so will.
Es fördert die Geselligkeit und man bleibt in Bewegung, weil man sich immer wieder frische Zutaten besorgen muss.
Chinesischer Mondkuchen – Mooncake
Es gibt Traditionen in China, die uns ähnlich bekannt sind: Das Essen zu ganz bestimmten Anlässen.
So wie wir zum Rheinischen Karneval den Mitfeiernden gefüllte Krapfen spendieren oder zu den festtagen unsere Lieben mit traditionellen Speisen beglücken, z.B. Ostereier, so gibt es zum Mondfest der Chinesen den obligatorischen Mooncake. Es handels sich dabei um durchaus schmackhafte Füllungen in Mürbeteig.
Mir haben die süßen Füllungen mit einer Art Marzipan aus Walnüssen sehr geschmeckt.
Es gibt allerdings auch salzige, die mit Bohnenpaste gefüllt sind. Die Küchlein werden üblicherweise überall mit den besten Wünschen verschenkt.
Zum Mondfest haben die Chinese im Herbst ein paar Tage frei, in denen sie gerne im Land verreisen.