Fusion Küche, Crossover Cooking, Creative Food
Falafel mit Wasabi, Matjes mit Curryreis, Obstlasagne Hawaii… Man kann gar nicht genug in Gedanken experimentieren, um sich, quer-durch-die Kulturen zu spinnen. Schmelztiegel der unterschiedlichen Kulturen, wie die USA haben es längst hinter sich.
Die Menschen haben Ihren Geschmack, ihre Vorlieben für Speisen mitgebracht und die Unterschiede langsam aber beharrlich in eine eigene, unverwechselbare Küche umgestaltet.
Fusion Kitchen
Oder in den Zeiten der Kolonien. Was alleine im England des 19. Jahrhunderts für unterschiedliche Einflüsse aus aller Herren Länder eingetroffen sind…
Gut, man kann jetzt nicht unbedingt behaupten, dass die britische Küche an sich Grund wäre, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Aber das Angebot internationaler Restaurants hatte traditionell im Vereinigten Königreich die größte Verbreitung.
Fusion Cuisine
Alle Länder, in denen – aus den verschiedensten Gründen – andere Kulturen ansässig wurden, gewinnen durch diese neuen Einflüsse.
Die Küche Libanons gilt nicht umsonst als hervorragend. Der Libanon war Treffpunkt vieler Handelswege im Mittelalter. Hier wurden Güter aus Fernost und Arabien auf Schiffe verladen, nach Europa.
Dabei blieben immer ein paar Einflüsse hängen. Gewürze sowieso. Und die Erfahrungen anderer, wie Speisen zubereitet werden können. Marokko ebenfalls. Hier kamen über Timbuktu die Karawanen mit den exotischen Produkten von ganz Afrika an.
Bananen, Erdnüsse, Mango
Durch die Entdeckung Amerikas kamen Kartoffeln, Mais, Tomaten in die Welt. Man stelle sich Spaghetti ohne Tomatensoße vor! Durch den internationalen Flugverkehr hat eine weltweite Durchmischung aller verfügbaren Nahrungsmittel begonnen. Das Internet stellt jegliches Produkt zum Kauf zur Verfügung. Die internationalen Lieferdienste haben jede Bestellung sofort in einer Kühlbox und on fly geht die Ware wohin man will. Wenn der Paketdienst klingelt, hat man bereits das Kochwasser aufgesetzt. Läuft ein Produkt gut, spezialisieren sich einheimische Produzenten darauf, es anzubauen, zu züchten und notfalls in der Zucht anzupassen. Die Preise für noch so ausgefallene Genüsse sind inzwischen erschwinglich geworden.
Experimentelles Kochen, Hybrid-Food

Lahmacun, oder türksiche Pizza lässt sich mit soviel kombinieren, was bei uns längst auf dem Speiseplan steht
Für Köche sind das paradiesische Zustände. Neue Gaumenfreuden finden, die Anregungen der Köche am anderen Ende der Welt aufgreifen, mit traditionellen Zutaten und Zubereitungsformen verbinden, fusionieren, das ist eine neue Form der Küchenkultur. Spezialitäten des jeweiligen Landes lassen sich sicherlich nicht noch authentischer gestalten, dafür haben bereits viele Generationen von Hausfrauen und Feinschmecker gesorgt. Es geht auch nicht darum , ob ein Wiener Schnitzel nicht doch mit Fleisch von der Pute zubereitet werden kann. Es geht darum, die Welt zu verbinden, das Beste von überall in einem neuen Gericht zu kreieren, wie es vorher noch nie gewesen ist, nicht einmal aus Versehen.
Viele Hotelküchen in aller Welt, die internationale Gäste bekochen müssen, haben die Fusion Cuisine, Hybrid-Food längst angenommen. Auf Kreuzfahrtschiffen ist diese Form des Crossover Essens längst Bestandteil des Menüplans. Gerade Kreuzfahrten öffnen die Bereitschaft, sich diesem Gaumenexperiment zu öffnen. Es gibt Vorträge auf den Schiffen, an welchem Land mit welchen landestypischen Speisen man gerade vorbeifährt, von welchem Hafen man gerade abgefahren ist und welches Land das nächste Ziel sein wird, und was man dort zu sich nimmt. Aus diesen drei Einflüssen ein Dinner vorgesetzt zu bekommen, das macht eine gute Kreuzfahrt aus.